Am 21.03. flogen wir mitten in der Nacht von Kota Kinabalu nach Manila, in die Hauptstadt der Philippinen. Wenn wir mittlerweile auf etwas am Reisen verzichten können, dann sind es genau diese Flüge zu Unzeiten, wo man unfreiwillig die Nacht durchmachen muss und total übernächtigt am Ziel ankommt. Worüber wir uns ebenfalls immer ärgern ist, dass bei solchen kurzen aber dennoch NACHT-Flügen das gleiche Programm wie am Tage abgespult wird: Erst werden die Getränkewagen den Gang auf und ab geschoben, danach die mit den Duty Free Waren, die eh keiner kauft. Wenn dann doch endlich mal das Licht im Flieger ausgeht, dauert es keine 10 Minuten bis sich der Pilot mit der Durchsage meldet, dass gleich der Landeanflug auf XYZ beginnt und man spätestens dann eh wieder wach ist und sich aufrecht hinsetzen muss. Eine für uns tatsächlich mal neue Sache war, dass auf den Flügen von CEBU Pacific lustige Spiele gespielt werden, bei denen man gaaanz tolle CEBU Travelsets gewinnen kann 😉 Und das Spiel geht so: Eine Stewardess bittet um Aufmerksamkeit der übernächtigten Passagiere und erklärt, dass sie gleich nach einem Gegenstand fragen wird. Wer genau diesen zuerst nach oben hält, gewinnt einen der tollen Preise. Das Spiel hat drei Runden und gängige Gegenstände (das wissen wir nach mittlerweile drei Flügen mit CEBU sehr genau) sind zB Pässe, Hüte, Handdesinfektionsmittel oder Kopfhörer. Leider waren wir jedoch jedesmal so extrem müde, dass wir uns an keinem der Spiele beteiligt haben. Aber ein Flug mit CEBU liegt noch vor uns und wenn wir dann nicht mind. zwei der drei Runden gewinnen, geht’s ja wohl mit dem Teufel zu… 😉
In Manila angekommen lagen immer noch drei Stunden bis zum Morgengrauen vor uns und so suchten wir uns einen Schlafplatz, was auf Flughäfen bekanntlich nicht immer ganz einfach ist. Da der Ninoy Aquino International Airport in Manila jedoch recht neu und noch im Bau befindlich ist, gibt es diverse ruhige Ecken, wo man sein Haupt auf den harten Boden betten kann (Bänke sind Mangelware). Wir fanden tatsächlich den perfekten Schlafplatz für uns und mit Ohrstöpseln und unseren Rucksäcken als Sichtschutz haben wir noch einige Stunden mehr oder weniger erholsamen Schlafs bekommen. Beim Aufwachen jedoch erwartete uns die absolute Hölle – der Mount Kinabalu Muskelkater! Wir sagen Euch – es war schlimm, und es sollte im Laufe des Tages noch schlimmer werden! Der blanke Horror – besonders beim Treppensteigen wären wir am liebsten auf allen Vieren gekrochen, und nur ein letzter Rest Stolz hat uns davon abgehalten. Hab mich dann auch direkt mal zum Thema belesen und herausgefunden, dass Muskelkater viel besser ist als sein Ruf. Der Muskel wurde im Vorfeld zwar extrem beansprucht, aber der Muskelkater bewirkt, dass sich dieser einer Komplett-Regeneration unterzieht und stärker denn je daraus hervorgeht. Also aller Schmerz für einen guten Zweck – na immerhin!
Nach dem Aufwachen gönnten wir uns erstmal ein leckeres Pancake-Frühstück und fuhren dann zur Mall of Asia, eines der grössten Einkaufscenter Asiens, welches sich unweit des Flughafens befindet. Auch diesmal verzichteten wir darauf, der Innenstadt Manilas einen Besuch abzustatten, weil wir immer und immer wieder hören, dass es dort einfach nur dreckig und hässlich ist und es sich nicht lohnt, dorthin zu fahren.
Die Mall of Asia war tatsächlich riesengroß und es befindet sich dort sogar eine Eisbahn, auf welche man man von einer Empore raufschauen kann. Unter anderen Umständen hätten wir dort ganz sicher auch unsere Runden gedreht, aber mit den Schmerzen in den Beinen war ja schon normales Laufen kaum möglich, von daher hätten wir uns wohl keinen Meter auf Schlittschuhen halten können. Schade – dann doch erst wieder im nächsten Winter zuhause.
Am Abend ging unser Weiterflug nach Puerto Princesa, der Hauptstadt der Insel Palawan. Selbige liegt im Westen der Philippinen zwischen dem Südchinesischen Meer im Nordwesten und der Sulusee im Südosten. Haupttouristenort ist El Nido mit seinen unzähligen vorgelagerten Inseln, der auch unser Ziel war.
Am nächsten Morgen gings dann direkt mit einem Van zusammen mit einer Gruppe anderer Deutscher Richtung El Nido. Nach fünf Stunden ausnahmsweise einmal fast durchweg bequemer Fahrt angekommen, zogen wir in unsere sehr günstige, jedoch auch sehr laute Unterkunft ein und machten einen Rundgang durch das Fischerdörfchen.
Wer nach El Nido reist, kommt nicht wegen dem Ort selbst sondern wegen den hunderten vorgelagerten Kalkstein-Inseln mit Lagunen, weissen Sandstränden, einsamen Buchten und Höhlen. Am ehesten kann man das Aussehen des sog. Bacuit Archipels vor El Nido mit der Ha Long Bay in Vietnam oder der Gegend bei Krabi und Phi Phi in Thailand vergleichen – man sagt jedoch, El Nido sei schöner. Leider sind die wenigen Ressorts auf den vorgelagerten Inseln sehr kostenintensiv, sodass der normalsterbliche Backpacker mit einer Unterkunft in El Nido Vorlieb nehmen muss und die Inseln via Tour A, B, C oder D besuchen muss. Jawohl, das Tourgeschäft boomt in El Nido und es bedarf keiner langen Recherche um herauszufinden, dass Tour A (die „Swimming Tour“) und Tour C (die „Schnorchel Tour“) die besten der vier sind. Für umgerechnet 12 bis 15 Euro (je nach Verhandlungsgeschick) ist man bei solch einer Bootstour inkl. Lunch dabei und da uns ja nix anderes übrig blieb, unternahmen auch wir Tour A und C, die beide ohne Frage zu empfehlen sind. Uns persönlich hat Tour A am besten gefallen, denn das Schnorchelerlebnis bei Tour C ist leider nicht berauschend: Die wenigen Fische, die es in den Gewässern vor El Nido noch gibt und die das Cyanidfischen überlebt haben, bekommt man wahlweise gar nicht zu Gesicht (ausser sie werden entgegen aller Marinepark-Regeln gefüttert) oder beissen einem in die Wade, weil sie wohl genug haben von den Hunderten von Touristen, die jeden Tag das Riff überschwemmen und auf den (nicht mehr vorhandenen Korallen) rumtrampeln. An dieser Stelle bitte nicht falsch verstehen: Die Ausflüge waren auf jeden Fall traumhaft und auf den Philippinen gibt es wohl die meisten Traumstrände in ganz SOA aber dieses Erlebnis muss man leider mit vielen anderen Touristen teilen und dann können wir es zumindest nicht mehr so geniessen wie wenn wir das alles für uns hätten (oder mit weniger Leuten).
Wenn wir nicht gerade auf Inseltour waren, fuhren wir mit dem Roller benachbarte Strände an, liehen uns ein Kanu aus und paddelten zu endlich einmal einsamen Stränden nur für uns allein oder erklommen halsbrecherische Aussichtspunkte. Naja, Robbe machte das – sogar zweimal, der Fotos willen! Ich gab in der Mitte des Weges auf, als ich vor einer fünf Meter hohen Felswand stand und diese ohne Seil und doppelten Boden hochklettern sollte…
Nach zwei Nächten in unserer lauten Spelunke zogen wir auch nochmal um in einen Beachbungalow – zwar überteuert aber immerhin mit Blick auf das Meer mit schöner Terrasse und einer angenehmen Brise.
Das Essen auf den Philippinen hat uns nach wie vor nicht überzeugt – im Gegenteil: Die wenigen typisch philippinischen Speisen sind nicht gerade ein Genuss für unsere verwöhnten 😉 Gaumen und Pizza, Pasta und Hähnchen Gordon Bleu können wir in Deutschland auch essen – und das um Längen besser. Sorry liebe Filipinos, da habt ihr noch aufzuholen!
Trotzdem ist das Land wirklich sehr schön anzusehen (Kokospalmenplantagen sind immerhin reizvoller fürs Auge als Palmölplantagen), die Menschen trotz ihrer Armut sehr zuvorkommen und freundlich. Die philippinischen Mädels und Frauen sind oftmals wunderschön (kein Wunder dass so viele Westler mit Bierbauch sich eine davon schnappen – ist schon krass…) aber die Preise für Unterkunft und Verpflegung sind vor allem in den Touristenzentren höher als in benachbarten Ländern und die Qualität geringer.
Nach fünf Nächten El Nido nahmen wir Abschied von den Inseln und Stränden und fuhren zurück nach Puerto Princesa. Da die überwiegende Bevölkerung auf den Philippinen Christen sind und somit auch Ostern gefeiert wird, wo diejenigen, die es sich leisten können, zusätzlich zu den westlichen Touristen die Reiseziele überfluten, änderten wir für das Osterwochenende kurzerhand unsere Pläne und flogen nach Hongkong, um mal wieder Großstadtluft zu schnuppern. Davon aber mehr im nächsten Bericht.
Bis dahin senden wir Euch viele Grüße in die Heimat!
Heike und Robbe
Hallo ihr Beiden,
euer Blog ist wirklich toll und dazu auch die Fotos.
Man hat das Gefühl mitten dirn zu sein.
Darf man erfahren welche Kamera ihr benutzt habt?
Viele Grüße
Christin
Hallo Christin,
vielen Dank für das Kompliment – toll, dass Du eine Weile „mitgereist“ bist ;-)!
Wir haben vorrangig eine Nikon D7000 und teilweise eine Fuji S5 Pro benutzt. Für die Unterwasserfotos hatten wir eine Canon Ixus mit entsprechendem Tauchgehäuse dabei.
Viele Grüße
Heike